Biomüllverwertung ohne Grenzen?

Presseartikel vom 06.11.2012

Quelle: shz, dme

In Deutschland ist die Quote für die Trennung von Biomüll vom übrigen Abfall im europäischen Vergleich hoch, Nachbar Dänemark setzt bislang auf die Verbrennung des Mülls. In einer grenzübergreifenden Studie soll nun herausgefunden werden, welche Möglichkeiten einer Zusammenarbeit bestehen, um die Ressourcen beiderseits der Grenze bei der Biomüllverwertung zugunsten der Umwelt und der Wirtschaftlichkeit zu nutzen. Auf deutscher Seite beteiligen sich die Abfallwirtschaftsbetriebe Schleswig-Flensburg (ASF) und der Abfallwirtschaft Rendsburg-Eckernförde (AWR) auf dänischer Seite Entsorgungspartner aus Sonderburg, Hadersleben und Apenrade. Das auf drei Jahre angelegte Vorhaben wird mit 171 000 Euro aus dem Interreg-IVa-Programm der EU, mit dem grenzüberschreitende Aktivitäten gefördert werden, bezuschusst. Die Kooperationspartner beteiligen sich ihrerseits mit rund 6000 Euro je Partner und Jahr – insgesamt sind das 90 000 Euro. Als Netzwerkpartner beteiligen sich die Hochschulen Kopenhagen, Tondern und Flensburg sowie die Abfallwirtschaftsgesellschaft Nordfriesland und die Stadt Flensburg.

Eine Kooperation mit den Nachbarn liege auf der Hand, sagte Jette Bøjskov, Betriebsleiterin der Anlage Sonderborg Forsyning. „Wir möchten das gern mit anderen zusammen machen, weil wir nicht so viel Müll haben.“

Aksel Busse, Geschäftsführer der ASF, bekräftigt: „Wir gehen wertfrei an die Sache heran. Wir wollen wissen, was die optimale Lösung ist.“

In einem ersten Schritt wird Projektleiter Morton Bang Jensen von der Fachhochschule Kopenhagen eine Bestandsaufnahme der Müllmengen machen. Außerdem gilt es, die Transportwege sowie die in Frage kommenden Verwertungstechniken auf Umweltverträglichkeit und Wirtschaftlichkeit zu prüfen. Außerdem ist zu klären, inwieweit die unterschiedlichen Rechtssysteme beider Länder im Umgang mit dem Müll eine Kooperation zulassen.

In spätestens drei Jahren will der Wissenschaftler Szenarien für eine grenzüberschreitende effiziente Verwertung des Biomülls aus der Grenzregion vorstellen.