Störfeuer im Rest- und Bioabfall
Nanu? Die Katzenfutterdose landet in der grauen Tonne, obwohl der Gelbe Sack im Schuppen hängt? Ebenso das Gurkenglas, obwohl der nächste Glascontainer um die Ecke ist? Und außerdem ist die Restabfalltonne zu einem Viertel mit organischen Abfällen befüllt, obwohl die Biotonne daneben steht?
Wenngleich die Ergebnisse einer aktuellen Abfallsortieranalyse den Kundinnen und Kunden im Kreis Schleswig-Flensburg bescheinigen, dass sie bei der Mülltrennung ihre Nase erfreulich weit vorn haben, gibt es sowohl bei der Restabfall- als auch bei der Biotonne noch deutliches Verbesserungspotenzial.
Zu viele Wertstoffe in der Restmülltonne
So sind beispielsweise über 50 Gewichtsprozent in den Restabfalltonnen Wertstoffe, die sich bequem über andere Sammelsysteme wie die Biotonne, die Papiertonne oder den Gelben Sack entsorgen ließen. Nur so können sie auch verwertet werden. Dabei stechen unter anderem verpackte Lebensmittel mit mehr als 10 Gewichtsprozent besonders hervor. Wenn man die Verpackungen vorher entfernt, könnten die Nahrungsabfälle ökologisch unbedenklich über die Biotonne entsorgt werden. Dies gilt im Übrigen auch für Knochen oder Speisereste, denn die Biotonne ist nicht nur eine „Gartentonne“, sondern für alles Natürliche da.
Plastik in der Biotonne
Sorgen macht nach wie vor der hohe Anteil an Plastiktüten. Ein Drittel aller Biotonnen ist damit fehlbefüllt. Zusätzlich finden sich in jeder fünften Biotonne Tüten aus sog. Bioplastik. Diese sind zwar aus biologischen Stoffen wie zum Beispiel Cellulose oder Maisstärke hergestellt, können sich aber in der Bioabfallbehandlungsanlage nicht schnell genug zersetzen. Die verbleibenden Tütenschnipsel finden sich dann im Kompost wieder, was die Folgenutzung in der Landwirtschaft deutlich erschwert und verteuert.
Tipp: Auch für die Plastiktüte gibt es Alternativen: Bioabfälle einfach in Zeitungspapier einwickeln oder die
ASF-Biotüte benutzen – praktisch und mit 1 Euro für 10 Stück unschlagbar preisgünstig!
Schadstoffe im Restabfall
Batterien, Energiesparlampen oder Elektrokleingeräte im Restabfall? Geht gar nicht! In 9 von 10 untersuchten Restmülltonnen fanden sich Elektrokleingeräte wie Wecker, Handys oder elektrische Zahnbürsten, in 77 Prozent der Stichproben schadstoffhaltige Abfälle wie Batterien oder Farbdosen. Und das, obwohl die Rücknahme kostenlos und es nicht nur ein Netz von Recyclinghöfen, sondern auch das Schadstoffmobil gibt!