ASF sammelte 500 Mobiltelefone
Schleswig – Zwei Schubkarren voll mit alten Handys – Gabriele Dunker-Ulbrich, Pressesprecherin der Abfallwirtschaft Schleswig-Flensburg (ASF), freute sich über diese Ladung, die sie gestern an den Vertreter einer ökologischen Organisation übergab. Die Alt-Handys dienen dazu, Umweltprojekte zu unterstützen, erklärt sie im Freitags-Interview mit unserem Redaktionsmitglied Frauke Bühmann.
Frau Dunker-Ulbrich, warum sammeln Sie Handys, die keiner mehr will?
Die ASF macht diese Aktion seit einem halben Jahr: Ausrangierte Handys können auf den Recyclinghöfen und in Sammelboxen im gesamten Kreisgebiet sowie in unserer Zentrale im Lollfuß 67 abgegeben werden. Auf diese Weise sind bisher 500 alte Handys zu uns gelangt. Der Hintergrund der Aktion: Die ASF arbeitet mit T-Mobile, der Deutschen Umwelthilfe und dem „Freiwilligen Ökologischen Jahr Schleswig-Holstein“, kurz FÖJ, zusammen. Das FÖJ ist ein Bildungsjahr, in dem junge Leute sich für Natur und Umwelt engagieren. Dafür gibt es im ganzen Land 150 Einsatzstellen.
Und diese Umwelteinrichtung profitiert von dem Handy-Deal?
Ja, das Projekt funktioniert so: Für jedes Alt-Handy zahlt T-Mobile fünf Euro an die Deutsche Umwelthilfe. Die wiederum fördert mit 2,50 Euro pro Handy das FÖJ. Die anderen 2,50 Euro werden für weitere Natur- schutzprojekte in Schleswig-Holstein verwendet.
Das FÖJ ist dem ASF für seinen Einsatz als Kooperationspartner sehr dankbar, denn die Organisation braucht finanzielle Unterstützung, da sie jedes Jahr um Zuschüsse bangen muss. Die sind auf unser Engagement angewiesen.
Machen sich die Handy-Besitzer denn die Mühe, ihr ausgedientes Handy zu den Sammelstellen zu bringen?
Absolut, wir sind überrascht von der positiven Resonanz. Glücklicherweise handeln die meisten sehr umweltbewusst und entsorgen ihren Elektronik-Müll umweltgerecht. Dabei schlagen die Bürger und die ASF zwei Fliegen mit einer Klappe: Zum einen wird die Umwelt entlastet, zum anderen werden wertvolle Ressourcen geschont.
Welchen Wert hat eigentlich ein ausgedientes Handy? T-Mobile wird sicher nicht ganz uneigennützig an der Sache beteiligt sein oder?
Vom Material her ist ein altes Handy goldwert. Zu den Inhaltsstoffen zählen etwa Kunststoffe, Keramik, Kupfer, Eisen, Nickel, Zinn – zu einem geringen Prozentteil auch Gold und Silber.
Haben auch Sie bereits Ihr altes Handy abgegeben?
Nein, ich besitze erst seit kurzem mein allererstes Handy.
Freitags-Interview
Gabriele Dunker-Ulbrich, 1955 in Osnabrück geboren, ist Diplom-Geografin. Seit 13 Jahren arbeitet sie bei der ASF als Pressesprecherin sowie als Leiterin im Bereich Öffentlichkeitsarbeit, Kundenservice und Vertrieb. Sie ist verheiratet, hat drei Kinder (29, 10 und 8 Jahre) und wohnt in Geltorf.
Foto: Bühmann