Sinkende Papierpreise verteuern die Entsorgung

Pressemitteilung vom 2. Januar 2009

Schleswiger Nachrichten

Schleswig / dj Die Wirtschaftskrise wirkt sich nun auch auf die Verbraucher in Schleswig aus. Für die Annahme von Papier und Pappe erhebt der Recyclinghof ab heute eine Gebühr. Hintergrund: Der Altpapierpreis am Weltmarkt ist zusammenge- brochen. Die Preis-Kosten-Schere der Entsorgungsfirmen klafft auseinander.
– Mit einem Preisverfall dieser Größenordnung hatte in der Entsorgungsbranche keiner gerechnet. Innerhalb eines halben Jahres sank der Preis für Altpapier um mehr als 80 Prozent. Konnten die Entsorgungsfirmen im Herbst noch Spitzenpreise bis zu 100 Euro pro Tonne verlangen, pendelt der Preis derzeit zwischen fünf und 15 Euro. Insbesondere China, das einen Großteil des weltweit anfallenden Altpapiers gekauft hatte, um es wiederzuverwerten, ist aus dem Markt weitgehend ausgestiegen. Denn der Bedarf an Verpackungen aus Altpapier für neue Produkte ist rapide zurückgegangen – eine Folge der weltweiten Wirtschaftskrise.
Die Abfallwirtschaftsgesellschaft Schleswig-Flensburg (ASF) bekommt die Auswirkungen ebenfalls zu spüren, aber in geringerem Umfang. Denn die ASF hat einen Vertrag mit einem Flensburger Entsorgungsunternehmen abgeschlossen. Dieses hat sich verpflichtet, der ASF das gesamte Altpapier abzunehmen, das pro Jahr im Kreisgebiet anfällt. Es geht um 15 000 Tonnen. Der Vertrag gibt der ASF die Sicherheit, nicht auf dem Altpapier „sitzen zu bleiben“.
Allerdings klafft die Preis-Kosten-Schere immer mehr auseinander. Aus diesem Grund wird der Recyclinghof am Haferteich ab heute für die Entsorgung von Papier und Pappe eine Gebühr erheben. Sie beträgt zehn Euro pro Kubikmeter. ASF-Pressesprecherin Gabriele Dunker-Ulbrich setzt darauf, dass sich der Papiermarkt stabilisiert. „Dann würde die Gebühr wieder wegfallen.“